Entspannungsverfahren - Autogenes Training


Das Autogene Training wurde seit den 1920er Jahren von dem Berliner Psychiater J. H. Schultz (1884 - 1970) entwickelt.

Es ist eine Psychotherapiemethode zur Entspannung und Selbstbeeinflussung (Autosuggestion).

 

Mit dem Autogenen Training kann man direkt über gedankliche Konzentration zur Ruhe gelangen und in deren Folge zu Erholung, Leistungssteigerung und Beseitigung vegetativer Störungen, so dass Ausgeglichenheit und das eigene Gleichgewicht erreicht werden können.

 

Mithilfe des Autogenen Trainings gelingt es, eigene Ziele zu formulieren und anzustreben, die unmittelbar auf eine Verbesserung des eigenen Verhaltens abzielen;

zum Beispiel in Bezug auf Rauchen, Essen, Lernen, dem Halten von Vorträgen und Prüfungssituationen.

 

Dieses Entspannungsverfahren wird auch als Selbsthypnose bezeichnet, denn sämtliche körperliche und psychische Veränderungen, die durch Hypnose (Fremdbeeinflussung) herbeigeführt werden können, können sich ebenso durch das Autogene Training (Selbstbeeinflussung) erreichen lassen.

  

Das Autogene Training kann in verschiedenen Lebenslagen und bei verschiedenen Problemen und Themen hilfreich sein:

Da die angestrebte Ruhe und Entspannung das Konzentrationsvermögen verbessert und die Stressverträglichkeit und den Stressabbau fördert, kann der Umgang mit Stress besser bewerkstelligt werden.

Deshalb wird das Autogene Training erfolgreich bei Erschöpfung, Burnout und im Bereich des Lernens angewendet.

Als medizinische Indikationen gelten auch Ängste (z. B. Flugangst, Platzangst) und der Einsatz als Begleittherapie bei Krebserkrankungen.

Es dient nicht nur der Vorbeugung körperlicher Erkrankungen, sondern ist auch hilfreich bei der Therapie chronischer Schmerzen.

 

Mit dem Autogenen Training kann man, nach H. J. Schultz,

"alles erreichen, was Entspannung und Versenkung leisten können:

Erholung, Selbstruhigstellung durch Resonanzdämpfung der Affekte, Selbstregulierung von Körperfunktionen, Leistungssteigerung, Schmerzabstellung, Selbstbestimmung durch formelhafte Vorsätze, Selbstkritik und Selbstkontrolle durch Innenschau."[1]

 

 

 

 [1] Schultz: Übungsheft für das Autogene Training. 15. Aufl., Thieme Vlg., Stuttgart 1972, Seite 10